American Staffordshire Terrier

Eigenschaften

Der American Staffordshire Terrier hat einen eindrucksvollen, muskulösen, breiten und sportlichen Körperbau, mit dem er zwischen 18 und 30 kg schwer wird. Mit einer Schulterhöhe zwischen 43 und 48 cm zählt er außerdem zu den mittelgroßen Hunden.

Wichtig zu wissen

Der American Staffordshire Terrier ist ein leider noch immer missverstandener, äußerst kluger, liebevoller und aufgeweckter Hund. Obwohl er an sich ein ruhiges, sanftes Wesen hat, kann sein ehemaliger Missbrauch als Kampfhund bei mangelhafter Erziehung und verantwortungsloser Züchtung schwere Folgen haben.

Gelassen & liebevoll

Persönlichkeit

Körper & Aussehen

Attribute

Fellpflege
2
Haaren
5
Energie
8
Trainierbarkeit
5
Für Kinder geeignet
5
Das ist der American Staffordshire Terrier

Merkmale

Der Kopf der Hunde ist groß, keilförmig und kräftig und seine Nase schwarz. Obwohl es auch nicht pigmentierte Nasen gibt, sind sie laut Rassenstandards eher unerwünscht, weil sie eher dem American Pit Bull Terrier zugeschrieben werden.

Die runden, dunklen Augen des Staffordshire Terriers liegen weit auseinander und haben pigmentierte Augenlider. Die hoch angesetzten Ohren der Hunde sind meist halb aufgerichtet, hängende Schlappohren sind unerwünscht. Leider kommt es noch immer vor, dass die Ohren der Terrier gestutzt werden, um ihnen ein gefährlicheres Aussehen zu verleihen. Diese Praxis ist hierzulande jedoch glücklicherweise verboten.

Das Fell des Terriers ist dicht, kurz und glänzend. Es liegt eng an und ist in vielen verschiedenen Farben zu finden. Standardfarbe gibt es für diese Rasse keine. Das Fell kann einfarbig, mehrfarbig, gestromt oder gefleckt sein, lediglich ein zu großer Weißanteil ist unerwünscht, da damit eine Anfälligkeit für Taubheit einhergeht.

Der Gang der Hunde gilt als aufrecht und stolz, was ihnen eine eindrucksvolle, elegante und erhabene Ausstrahlung verleiht. 

Staffordshire Terrier werden im Durchschnitt zwischen 10 und 14 Jahre alt, wobei sie meist auch im höheren Alter noch sehr fit sind.

Persönlichkeit

Entgegen vieler Vorurteile ist der American Staffordshire Terrier ein sehr ausgeglichener, liebevoller und ruhiger Hund mit einer hohen Stresstoleranz. Er sucht eine enge Bindung zu seinen Menschen und ist ihnen gegenüber extrem treu und anhänglich. Wenn du erst einmal sein Vertrauen gewonnen hast, wird er dir aufs Wort gehorchen und alles tun, um dir zu gefallen. 

Ihre Anpassungsfähigkeit macht ihn zum perfekten Familienhund. Auch Kindern gegenüber sind die Hunde äußerst liebenswert und kümmern sich behutsam um sie.

Fremden Menschen und anderen Hunden gegenüber verhalten sich die Hunde meist neutral und lassen sich schwer provozieren. Sollte es jedoch zu einer bedrohlichen Situation kommen, vor allem, wenn Gefahr für die Familie des Hundes besteht, weiß der ruhige aber dennoch sehr mutige Geselle seine Kraft einzusetzen. Um folgenschwere Auseinandersetzungen zu vermeiden, braucht der Hund eine klare und erfahrene Führung.

Die Terrier sind darüber hinaus auch sehr feinfühlige, intelligente und aktive Hunde, die immer in Bewegung sind und sowohl geistig als auch körperlich gefordert werden wollen.

Haltung

Allen voran musst du, bevor du dir einen American Staffordshire Terrier zulegst, bedenken, dass die Hunde in allen drei listenführenden Bundesländern Österreichs, also Wien, Niederösterreich und Vorarlberg, auf der Rassenliste stehen. Informiere dich unbedingt vorab, welche Auflagen bestehen und was du tun musst, um einen Staffordshire Terrier halten zu dürfen. Bedenke auch, dass eine stark erhöhte Hundesteuer anfallen kann.

Sei generell auf skeptische Blicke und eine gewisse Ablehnung und Vorurteile gefasst.

Beachte bei Reisen außerdem, dass in einigen Ländern bereits das Aussehen der Hunde ausreichen kann, um ihnen die Einreise zu verweigern.

Der American Staffordshire Terrier ist also kein Hund, den man sich mir nichts dir nichts zulegen sollte.

Der American Staffordshire Terrier besitzt eine enorme Kraft, die unbedingt durch konsequente Erziehung in Zaum gehalten werden muss. Der Hund ist deshalb absolut kein Anfängerhund. Es ist extrem wichtig, deinem Hund schon im Welpenalter seine Grenzen aufzuzeigen und ihm deutlich klarzumachen, dass du die Anweisungen gibst. Die äußerst intelligenten Hunde erkennen jede Schwäche oder Ausnahme und nutzen die Gelegenheit, ihre Dominanz zum Ausdruck zu bringen. Deshalb ist liebevolle Konsequenz unumgänglich. Auch der Besuch einer geeigneten Hundeschule ist ein absolutes Muss. 

Hat dein Hund deine Führung jedoch einmal akzeptiert, ordnet er sich gerne unter und ist sehr folgsam. 

Sei dir also dieser großen Verantwortung bewusst, da mangelhafte Erziehung gefährliche Folgen haben können.

Der Terrier ist ein sehr aktiver und verspielter Hund, der unbedingt genug körperliche Auslastung braucht. Aufgrund seines Bewegungsdrangs ist er für Wohnungen eher nicht geeignet. Optimal wäre ein eigener Garten, in dem er sich austoben kann. Beachte aber, dass die Hunde unerwartet hoch springen können und somit einen Zaun von mindestens 1,60 Meter brauchen.

Darüber hinaus braucht der Terrier viel Auslauf, den du ihm mit ausgedehnten Spaziergängen, beim Wandern, Joggen oder Radfahren oder mit diversen Hundesportarten bieten kannst. Am besten wären Sportarten, bei denen dein Hund auch geistig gefordert wird. Die klugen Kerlchen können sogar als Therapiehund ausgebildet werden. Vom Einsatz als Wachhund ist jedoch eher abzuraten, da durch den Beschützerinstinkt der Hunde aggressives Verhalten begünstigt werden könnte.

Ein gut ausgelasteter Staffordshire Terrier ist ein verschmuster, gemütlicher und anhänglicher Familienhund, der wenig bellt und am liebst Zeit mit seinen Menschen verbringt.

 

Ernährung und Pflege

Die Ernährung der American Staffordshire Terrier ist sehr unkompliziert. Sie sind sowohl mit Trocken-, Nass- als auch frischem Futter zufrieden. Lediglich genug Proteine sollten darin enthalten sein. Passe das Futter deines Hundes am besten an sein Aktivitätslevel und sein Alter an.

Auch die Fellpflege der Hunde ist unproblematisch, da gelegentliches Bürsten vollkommen ausreicht.

Die Terrier sind eine äußerst widerstandsfähige und gesunde Rasse, die keine rassetypischen Krankheiten aufweisen. Es kann lediglich vereinzelt zu Allergien kommen, die mit einer Anpassung der Ernährung jedoch meist in den Griff zu bekommen sind sowie zu Problemen mit der Hüfte, die jedoch nicht häufig vorkommen.

 

Geschichte

Der American Staffordshire Terrier geht auf eine Mischung von Bulldoggen und Terriern zurück, die traurigerweise gezielt für Hundekämpfe gezüchtet wurde. Als diese in Großbritannien verboten wurden, kam der Hund im 19. Jahrhundert in die USA, wo weiter versucht wurde, ihn möglichst aggressiv zu machen, obwohl er von Natur aus eigentlich sehr sanftmütig und ruhig ist.

Nach und nach entwickelten sich 2 Linien, eine, die für Kämpfe eingesetzt wurde und eine, die als Begleit- und Ausstellungshunde dienen sollte.

Hundekämpfe sind mittlerweile auch in den USA verboten, werden aber illegal leider noch immer betrieben. Um sich von diesen barbarischen Kämpfen zu distanzieren, trennte man die beiden Linien endgültig, sodass die Unterscheidung zwischen dem American Pit Bull Terrier und dem American Staffordshire Terrier, benannt nach seinem Herkunftsort in Großbritannien, entstand. Ersterer wurde lediglich vom United Kennel Club in den USA anerkannt, dem aber Verbindungen zu noch immer stattfindenden Hundekämpfen nachgesagt wird. Letzterer hingegen wurde von den wichtigen Dachverbänden offiziell anerkannt und obliegt im Gegensatz zu seinem Verwandten strengen Rassestandards und Kontrollen.

In den USA wird der Staffordshire Terrier heutzutage hauptsächlich als Familienhund eingesetzt und ist dort nach wie vor sehr beliebt. Hierzulande ist die Rasse jedoch eher selten zu finden, nicht zuletzt aufgrund der strengen Auflagen, die die Haltung und Anschaffung erschweren.

 

Fazit

Der American Staffordshire Terrier ist ein leider noch immer missverstandener, äußerst kluger, liebevoller und aufgeweckter Hund. Obwohl er an sich ein ruhiges, sanftes Wesen hat, kann sein ehemaliger Missbrauch als Kampfhund bei mangelhafter Erziehung und verantwortungsloser Züchtung schwere Folgen haben. Bei der Haltung des Hundes fällt dir also eine große Verantwortung zu, die du nicht unterschätzen solltest. Bist du dem aber gewachsen und hast die nötige Erfahrung, wirst du einen Freund fürs Leben gewinnen, der dir treu ergeben ist.